Nachdem wir am Sonntag 11. Januar gemütlich mit dem Zug von Bern nach Wien gereist und auch gut angekommen sind, hatten wir bereits einen Termin am Montagmorgen. Anita und Alfons, die wir im September 2014 nach rund 30 Jahren wieder trafen, nahmen sich einen Tag Zeit für uns, um uns ein etwas anderes Wien zu zeigen.
Es sollte ein anstrengender, erlebnisreicher und schöner Tag werden. Pünktlich um zehn holten uns die beiden vor dem Hotel ab. Wir hatten keine Ahnung wohin sie uns entführen würden. Wir liessen uns überraschen. Nach kurzer Zeit waren wir aus dem „Gewusel“ der Innenstadt von Wien und fuhren Richtung Wienerwald. Fragt mich nicht, wo wir überall durch gefahren sind, keine Ahnung jedenfalls war es eine herrliche Fahrt. Wenn sich auch die Sonne hinter einer Wolkendecke zurückgezogen hatte und es draussen saumässig kalt war, genossen wir die Fahrt im warmen und geheizten Auto. Anita und ich hatten uns viel zu erzählen. Wir sind Cousinen und jede von uns hatte einen anderen Weg eingeschlagen. So schwelgten wir in Erinnerung, von der Zeit als wir beide noch im Glarnerland lebten. Tja, das ist wohl das Privileg vom älter werden, dass man sich dann eben von früher erzählt, von früher als alles noch ganz anders war ;-)
Der Park, in dem in der Saison fast kein Durchkommen ist, der normalerweise voller Leben ist, scheint nun in einem andern Licht und für uns war es ein etwas Spezielles Erlebnis und gar nicht unangenehm. Wir marschierten durch den ganze Park, Richtung Lusthaus. Nach einem kurzen Kaffeehalt entschieden wir uns noch bis zum Unogebäude weiter zu gehen. Es war eine herrliche Wanderung. An der Donau entlang war es uns nicht langweilig und schon bald kamen wir unserem Ziel näher.
„Läck bin ich uf dr Schnurre“, seufzte ich. „Ich bin auch nicht mehr der Frischeste“, meinte Peter lachend.
Als wir die U-Bahnstation sahen waren wir glücklich und so liessen wir es für einmal sein, noch länger in der Kälte „herumzuirren“. So fuhren wir den auf dem schnellsten Weg ins Hotel zurück und verkrochen uns unter der Bettdecke und mit dem Blick auf den Stephansdom schliefen wir am helllichten Tag den Schlaf des Gerechten.